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Chronik

Die Krankenhausgeschichte Beeskows

Die Krankenhausgeschichte der Stadt Beeskow soll bis in das 13. Jahrhundert zurückgehen. Denn glaubt man früheren Veröffentlichungen, bestand bereits ein im Jahr 1272 von den Tempelrittern gegründetes Hospital vor dem Luckauer Tor.

Auch in der Fürstenwalder Vorstadt hat ein solches Kranken- und Siechenhaus gestanden, das hauptsächlich erkrankten Pilgern diente. Man verlegte damals die Hospitäler vor die Stadttore, um zu verhindern, dass durch die fremden Pilger Seuchen, die im Europa des Mittelalters grassierten, in die Stadt eingeschleppt werden.

Um 1602 wurde das Hospital abgerissen, vor das Luckauer Tor verlegt und mit dem anderen Hospital vereinigt. In den Jahren 1753/1754 wurde das baufällig gewordene Hospital vor dem Luckauer Tor abgetragen und neu und massiv aufgebaut. Die neuere Krankenhausgeschichte ist eng mit der Geschichte des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz im Kreis Beeskow-Storkow verbunden.


1882

Nachdem bereits 1867 in Beeskow ein Zweigverein des Vaterländischen Frauenvereins bestand, erfolgte dessen Neugründung im Kreis Beeskow-Storkow. Die damalige Vorsitzende war Frau Landrat von Heyden.

1883

Krankenhaus von 1883 bis 1892

Das Jahr 1883 gilt als Gründungsjahr des Beeskower Krankenhauses. Ein Haus in der Ostvorstadt (Oststraße 3) wurde käuflich erworben, in dem zwei Zimmer mit sechs Betten ausgestattet wurden. So konnte am 1. Juli 1883 in Beeskow das Krankenhaus in Betrieb genommen werden. Es wurden jährlich 35 bis 50 Patienten aufgenommen, die vom leitenden Arzt des Hauses und vom jeweiligen Regimentsarzt betreut wurden. Ihnen standen zwei Schwestern zur Seite.
Die Zahl der Patienten stieg in den ersten 9 Jahren des Bestehens von jährlich 35 Kranken mit 1.102 Verpflegungstagen auf 109 Kranke mit 3.100 Verpflegungstagen. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass die begrenzten Räumlichkeiten des ersten Krankenhauses nicht mehr ausreichten.


1892

2. Vereinskrankenhaus

Dem Verein wurde ein Grundstück am Bahrensdorfer See überlassen, auf dem am 28. November das neue Haus mit nunmehr 20 Betten in Betrieb genommen wurde. Auch das zweite Krankenhaus genügte bald nicht mehr den Ansprüchen an Raum und Hygiene.


1905

In der Generalversammlung wurde beschlossen, ein weiteres Krankenhaus zu bauen. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 70 000 Mark. Ein Grundstück von ca. 3 Morgen in der damaligen Moltkestraße (Eugen-Richter-Straße) wurde dem Vaterländischen Frauenverein kostenlos zur Verfügung gestellt.

1907

Grundsteinlegung des Krankenhauses 1907

Am 30. Mai fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Die Bausumme, nach endgültiger Abrechnung, betrug 135 000 Mark. Am 29. September des Jahres konnte dann das Haus, mit einer Kapazität von 50 Betten einschließlich der für das Militär, seiner Bestimmung übergeben werden.


1913

Die Bewilligung von 10 000 Mark durch den Kreis zur Einrichtung eines Röntgenzimmers und zum Anbau einer Liegehalle waren ein wertvolles Geschenk für den Verein.

1914

In den Kriegsjahren musste das Krankenhaus 30 Betten als Reservelazarett, sowie das entsprechende Krankenpflegepersonal und Krankenwäsche bereitstellen.

1923

Mit der Währungsstabilisierung verbesserte sich auch die wirtschaftliche Situation des Krankenhauses, so dass es möglich war, nicht nur ohne Zuschüsse des Vereins den Betrieb aufrechtzuerhalten, sondern auch wertvolle Verbesserungen am Inventar vorzunehmen.
Sowohl durch die erweiterte soziale Gesetzgebung als auch durch die Anerkennung, die Ärzte und Pflegepersonal genossen, stiegen die Patientenzahlen rasch weiter an , so dass sich immer größere Forderungen an Raum und Bettenzahl ergaben. Es konnten inzwischen auch schwere chirurgische Eingriffe behandelt werden.

1926

Nach den Plänen von Architekt Kopp wurde am 8. August auf einem von der Stadt überlassene Gelände gegenüber dem alten Standort an der damaligen Moltkestraße mit dem Bau begonnen.

1927

Am 4. August wurde das Haus eingeweiht und gleich darauf bezogen. Die nunmehr 100 Betten reichten in den kommenden Jahren oftmals nicht aus, um die Patienten zeitnah aufzunehmen.

1932

Der inzwischen stark angewachsene ärztliche und pflegerische Aufwand wird durch folgende Zahlen verdeutlicht: 1030 Kranke, 27 982 Verpflegungstage, 427 Operationen, 47 Entbindungen, 215 kleinere ambulante Operationen, 1964 Röntgenaufnahmen, 3900 Laboruntersuchungen. Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg diente das Krankenhaus hauptsächlich als Lazarett.

Um 1939

Prof. Sauerbruch und Dr. Marsch

Prof. Sauerbruch inspiziert das neue Krankenhaus.


1940

Berühmter Patient: Prof. August Bier aus Sauen Prof. Dr. Bier, selbst weltbekannter Chirurg, ansässig in Sauen, ist Patient im hiesigen Krankenhaus.

1946

In der Nachkriegszeit galt es zunächst, die mit den Geschehnissen dieser Zeit verbundenen Krankheiten einzudämmen. Für Tbc-Patienten wurde ein Flachhaus mit Liegehalle erbaut. Ebenso wurden Beratungsstellen für Geschlechtskrankheiten und Tuberkulose eingerichtet.

1969

Durch umfangreiche Um- und Ausbauten sowie durch die Ausgliederung eines Hauptteils der Inneren Abteilung in das ehemalige Gutshaus der Gemeinde Kummerow, kristallisierte sich die heutige medizinische Struktur des Oder-Spree Krankenhauses als ein Haus der Grundversorgung heraus.

1983

Das Krankenhaus feierte sein 100-jähriges Bestehen.

1990

Das Krankenhaus in der Eugen-Richter-Straße mit seiner Außenstelle in Kummerow entsprach in seinem baulichen Zustand und seiner medizinischen Ausstattung in keiner Weise mehr dem Anspruch einer modernen Krankenhausversorgung.
 Es war ein mühevoller Weg von den ersten Beschlüssen des Kreistages bis zur Inbetriebnahme des neuen Krankenhausgebäudes. 
Im Sommer des Jahres 1990 fanden die ersten Gespräche statt. Am 29. November fasste der Kreistag den Beschluss zur Vorplanung eines neuen Krankenhausgebäudes.

1992

Durch den Wegfall der Gynäkologie- und Entbindungsstation sowie die Stärkung der Inneren und der Chirurgischen Abteilung wurde eine Anpassung der Bettenstruktur an die realen Erfordernisse vorgenommen.
 Das Gelände der ehemaligen Ulanenkaserne konnte erworben werden.

1993

Der Entwurf für das neue Kreiskrankenhaus wurde ausgewählt.

1994

Der Bauantrag wurde am 14. April bei der Bauaufsichtsbehörde eingereicht.
Am 22. August erfolgte der erste Spatenstich durch Frau Ministerin Regine Hildebrandt.

1995

Am 10. Februar erfolgte die feierliche Grundsteinlegung und bereits
am 15. September konnte die Richtkrone aufgezogen werden.

1997

Am 20. Juni des Jahres zogen die ersten Patienten in das neue Gebäude des Kreiskrankenhauses Beeskow ein.

2001

Das alte Krankenhaus wurde abgerissen, um Platz für ein neues Seniorenheim zu schaffen.

2006

Nach einem Kreistagsbeschluss vom 20. September 2005 wurde die Oder-Spree Krankenhaus GmbH gegründet und nahm die Tätigkeit am 01. Januar 2006 auf. Alleiniger Gesellschafter der GmbH ist der Landkreis Oder-Spree. Der Eigenbetrieb „Kreiskrankenhaus Beeskow“ wurde aufgelöst.