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Ebene 3 Palliativmedizin

Ganzheitliche Behandlung nicht heilbarer Erkrankungen

Die Palliativmedizin widmet sich der Behandlung und Begleitung von Patientinnen und Patienten mit einer nicht heilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung. Die Behandlung soll Leiden umfassend lindern, um dem Patienten und seinen Angehörigen bei der Krankheitsbewältigung zu helfen.


Kamila Dyk
Oberärztin für Innere Medizin / ZB Palliativmedizin
Tel.: 03366/444-101
Fax: 03366/444-249
k.dyk@os-kh.de


Ebene 3
Ebenenleitung Thomas Kuchenbecker
Tel.: 03366/444-165
Fax: 03366/444-249
t.kuchenbecker@os-kh.de


Schmerz- und Symptomkontrolle sowie Erhalt der Lebensqualität

Ziel der Palliativmedizin ist eine ganzheitliche Behandlung unter Einbezug der physischen, psychischen, sozialen, seelisch-spirituellen Probleme mit dem Ziel einer bestmöglichen Schmerz- und Symptomkontrolle sowie der Erhalt der Lebensqualität.


Palliativstation mit 12 Betten

In der Abteilung Palliativmedizin werden überwiegend Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen, aber auch Erkrankungen wie ALS, Multiple Sklerose und Endstadien internistischer Krankheitsbilder bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), chronischer Herz- und Nierenerkrankung sowie AIDS behandelt.

Die Palliativstation ist eine eigenständige Station mit insgesamt 12 Betten in wohnlich eingerichteten 1- bzw. 2-Bett-Zimmern. Zur Station gehören ein gemeinsamer Aufenthalts- und Frühstücksraum, ein Raum der Ruhe als Rückzugsmöglichkeit für individuelle Gespräche, eine kleine Küche, Behandlungsräume, sowie Arzt- und Schwesterndienstzimmer.

Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Psychologen, Sozialdienst und Seelsorger gewährleistet eine optimale Betreuung der Patienten. Die Palliativmedizin bejaht das Leben und sieht das Sterben als einen natürlichen Prozess an. Aktive Sterbehilfe wird in jeder Form abgelehnt.


Therapieangebot nach Krankheitsstadium

Phase der palliativen Rehabilitation (Monate bis Jahre)
  • Palliative Krebstherapie zur Tumorverkleinerung als Form der ursächlichen Therapie, dazu zählen Operationen, Chemotherapien, Strahlentherapien, Hormonbehandlungen.
  • Portanlagen zur Gewährleistung des Therapieablaufs
  • Minimalinvasive Verfahren zur Symptomkontrolle
  • Unterstützende Maßnahmen zur körperlichen Stabilisierung (z. B. Ernährungstherapien enteral oder parenteral, Misteltherapien)

Präterminalphase (Wochen bis Monate)
  • Konsequente Schmerz- und Symptomkontrolle
  • Medikamentöse Therapie (auch chirurgische oder strahlentherapeutische Behandlungen zur Leidenslinderung)
  • Intensive Schmerztherapie
  • Einstellung und Betreuung von Schmerzpumpen
  • Psychische Begleitung von Patienten und Angehörigen im Rahmen der Krankheitsverarbeitung

Terminal-Finalphase
  • Symptom- und Schmerzkontrolle haben Priorität
  • Senkung des Leidensdrucks, Minimierung der Belastungen, Angstbewältigung
  • Würdiges und friedliches Sterben ist möglich

Trauerphase
  • Zeit zum Abschiednehmen in würdiger Umgebung für die ganze Familie
  • Gesprächsangebote seitens der Ärzte und Psychologin für Angehörige im Rahmen der Trauerverarbeitung, auch zu einem späterem Zeitpunkt

Die Mehrzahl der palliativmedizinisch betreuten Patienten leidet an den Folgen einer inkurablen, progredienten Tumorerkrankung. Durch die zahlreichen Entwicklungen in der Medizin stehen jedoch ausreichende Möglichkeiten zur Verfügung, um jeden Patienten in dieser für ihn und seine Familie schweren Situation entsprechende Hilfe und Behandlung anzubieten und ihnen zur Seite zu stehen.

Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.” (Cicely Saunders)